Jahresrückblick mit Sabrina Heimgärtner-Kaisler

„Wir müssen zeigen, wer wir sind.“

Herausforderungen, spannende Entwicklungen und viele lehrreiche Momente prägten die letzten zwölf Monate bei Gröger & Obst. Im Interview blickt Sabrina Heimgärtner-Kaisler, Geschäftsführerin von Gröger & Obst, auf die Ereignisse des Jahres zurück. Sie spricht über neue Partnerschaften, technische Innovationen und die Ziele für 2025 – und verrät, warum sie weiterhin optimistisch in die Zukunft schaut.

Geschäftsführende Gesellschafterin Sabrina Heimgärtner-Kaisler

Wie würden Sie 2024 in drei Adjektiven beschreiben und warum?

Ich würde sagen: herausfordernd, spannend und lehrreich. Herausfordernd, weil die wirtschaftliche Lage in der Analytik-Branche schwierig bleibt: Projekte verzögern sich, Budgets fehlen, vieles wird aufgeschoben. Spannend war das Jahr durch unerwartete Höhen und Tiefen – erst war es ruhig, dann wollten plötzlich fünf Firmen gleichzeitig Service. Lehrreich, da ich neue Geschäftspartner und Marketingmöglichkeiten entdeckt habe. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass nicht alle Wettbewerber fair spielen. Es gab Vorwürfe, unsere Geräte könnten nicht kontinuierlich messen, was wir problemlos widerlegen konnten.

 

Wie hat sich die Nachfrage nach Ihren Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr entwickelt?

Die Nachfrage nach Serviceleistungen ist stark gestiegen. Obwohl unsere Geräte so konzipiert sind, dass Kunden sie selbst warten können, geben viele Firmen diese Aufgabe jetzt lieber an uns ab – oft aus Personalmangel. Auch Reparaturen von Fremdgeräten wie Pumpen oder Kühlern werden zunehmend angefragt, was zeigt, dass unser breites Know-how in der Branche geschätzt wird. Wir merken außerdem, dass vermehrt auch immer mehr Komponenten rund um unseren TOC wie z. B. unsere Filterplatte oder unser neuer Bandfilter, eine mit dem BSFZ-Siegel ausgezeichnete Entwicklung, werden verstärkt nachgefragt. Kunden schätzen es, dass sie viele Einzelteile direkt bei uns beziehen können, statt verschiedene Hersteller zu kontaktieren.

 

Welche Neuerungen oder Verbesserungen wurden 2024 umgesetzt?

Ja, ganz klar: Unser neuer Bandfilter ist ein echtes Highlight. Nach intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit haben wir ihn auf den Markt gebracht und sogar ein offizielles Siegel von der Bescheinigungsstelle Forschungszulage vom Bundesministerium für Bildung und Forschung dafür erhalten. Das zeigt, dass wir nie stillstehen. Selbst wenn es mal so aussieht, als ob es langsamer läuft, arbeiten wir hinter den Kulissen weiter an neuen Ideen und Projekten. Und jetzt lassen wir unsere Entwicklungen nicht mehr nur im Hintergrund laufen, sondern zeigen sie und holen uns auch staatliche Förderungen dafür.

 

Worauf sind Sie stolz?

Zum einen sind wir natürlich sehr glücklich über das bereits erwähnte BSZF-Siegel, denn es bestätigt unsere Qualität und die stetige Weiterentwicklung unserer Produkte.
Besonders stolz sind wir aber auch darauf, dass wir den Schritt gewagt haben, gemeinsam mit der Firma H2Ortner auf der IFAT auszustellen, und darauf, wie sich diese Zusammenarbeit mit H2Ortner entwickelt. Aus der Kooperation ist eine großartige Lösung entstanden, die unseren TOC noch flexibler einsetzbar macht. Dank H2Ortner können wir eine maßgeschneiderte Einhausung für unseren TOC anbieten – perfekt für Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, den TOC auf ihrem Gelände unterzubringen.

 

Wo gab es Schwierigkeiten?

Was uns vermehrt auffällt und was sich auch in diesem Jahr fortgesetzt hat: beim Kauf von Analysegeräten wird oft nur auf den Preis geschaut, was leider zu kurz gedacht ist. Viele Unternehmen wollen einfach schnell die Anforderungen der prüfenden Behörden erfüllen, ohne sich Gedanken über die langfristigen Folgen zu machen. Das ist schade, denn günstige Geräte verursachen oft mehr Probleme und Kosten, wenn sie nicht für die tatsächlichen Anforderungen geeignet sind.

 

Welches Ziel nehmen Sie aus 2024 mit in das neue Jahr?

Meine Herzensangelegenheit ist es nach wie vor dieses Lebenswerk von unserem Firmengründer Helmut Gröger weiter auf dem Markt zu stärken. Zu zeigen, wer wir sind, was wir können, was hinter Gröger und Obst steckt. Wir müssen unser Profil schärfen und unsere besonderen Stärken gegenüber der Konkurrenz klarer hervorheben. Zeigen, warum unsere Geräte langfristig die bessere Wahl sind.
Ein großes Ziel ist außerdem, unser Team zu erweitern, um mehr Service und Unterstützung anbieten zu können. Gleichzeitig möchten wir künftig unsere Produkte noch besser in Szene setzen – durch eine Bildsprache, die unseren Innovationsgeist unterstreicht.

 

Ein Wunsch für die Analytikbranche 2025?

Mein größter Wunsch ist, dass es unserer Branche wirtschaftlich wieder besser geht und der Aufschwung auch in den Zahlen spürbar wird. Damit einher geht unser Anliegen, dass Unternehmen bei der Anschaffung von Analysegeräten wieder mehr auf die langfristigen Vorteile achten und nicht nur auf den Preis. Oft wird die eigentliche Funktionalität der Geräte übersehen: Muss die Messung kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen? Wie viel chemischer Abfall entsteht? Diese Fragen bleiben häufig unbeantwortet, weil dafür Personal eingesetzt wird, das nicht ausreichend geschult ist, oder Geräte gekauft werden, die langfristig teurer und umweltschädlicher sind.

Ich wünsche mir, dass Unternehmen bewusster entscheiden und besser verstehen, worauf es bei der TOC-Analyse wirklich ankommt. Wenn sie die Gesamtkosten über zehn Jahre hinweg betrachten würden, könnten wir mit unseren Geräten überzeugen, denn da sind wir unseren Mitbewerbern weit voraus – sowohl in der Effizienz als auch in der Nachhaltigkeit.

 

Warum sollten Kunden auch 2025 auf Gröger & Obst setzen?

Weil unsere Geräte für eine kontinuierliche Messung einzigartig sind und außerdem extrem wartungsarm. Wir bieten Qualität, die sich langfristig auszahlt – und genau das macht uns aus.